Vielleicht kennt ihr das auch: Es ist Samstagabend und siedend heiß fällt einem ein, dass man dringend noch einkaufen gehen muss. Mir geht es so fast jeden Samstag, denn was Einkaufen angeht, bin ich eher der unorganisierte Typ. Wenn ich dann so kurz vor Ladenschluss meinen Einkaufswagen durch den Supermarkt schiebe, fällt mir oft auf, dass die Obst- und Gemüseregale noch ziemlich voll sind und ich denke mir: „Was passiert eigentlich mit den übrig gebliebenen Lebensmitteln nach Ladenschluss?“ Ich denke, ihr kennt die Antwort. Richtig, sie werden meistens weggeschmissen. Ich habe dann mal ein bisschen recherchiert und herausgefunden, dass rund ein Drittel der produzierten Lebensmittel auf dem Müll landet. Ein Drittel! Das ist ganz schön viel, vor allem, wenn man bedenkt, dass bei der Lebensmittelproduktion jährlich mehr als 38 Millionen Tonnen Treibhausgase entstehen und über 216 Millionen Kubikmeter Wasser verbraucht werden, dazu noch Energie, Pflanzenschutzmittel und Dünger.
In der Zeit in der Klimawandel und Wassermangel wichtige zentrale Themen sind, ist es erschreckend, dass so viele Lebensmittel weggeschmissen werden. Ein Teil der Lebensmittel wird schon bei der Produktion oder auf den Transportwegen entsorgt, aber in deutschen Haushalten wandert immerhin noch jedes achte Lebensmittel in den Müll (Quellen: BMU / Umweltbundesamt). Ich dachte mir: Das muss doch nicht sein und habe deshalb für euch ein paar Tipps zusammengestellt, wie ihr Abfall vermeiden könnt:
- Ein guter erster Schritt um Abfall zu vermeiden ist die Einkaufplanung. Ihr solltet euch genau überlegen, was ihr bis zum nächsten Einkauf essen wollt und gezielt diese Lebensmittel kaufen. Großpackungen sind oft günstiger, doch als kleiner Haushalt sollte man sich überlegen, ob man wirklich eine Woche lang Kartoffeln und Mais essen will.
- Ob krumme Möhre oder ovaler Apfel: Gemüse wächst nicht immer perfekt, schmeckt aber genauso gut wie der wohlgeformte Artgenosse. Da Gemüse und Obst, das nicht formschön gewachsen ist, teilweise liegen bleibt, solltet ihr hier öfter zugreifen.
- Regionale und saisonale Lebensmittel haben kürzere Anfahrtswege. Durch die kurzen Wege sind sie meist frischer, wenn sie in den Laden gelangen und somit natürlich auch länger haltbar.
- Die richtige Lagerung von Lebensmitteln kann erheblich zur Haltbarkeit beitragen. Frische Milchprodukte, Fleisch, Fisch sowie viele Obst- und Gemüsesorten halten meist lange im Kühlschrank. Kartoffeln und Zwiebeln mögen es gern dunkel. Tomaten, Äpfel und Bananen sollten nicht in der Nähe von anderen pflanzlichen Lebensmitteln gelagert werden, da sie ein gasförmiges Hormon abgeben, dass den Reifeprozess ihrer Nachbarn beschleunigt.
- Wenn ihr doch mal zu viele Lebensmittel gekauft habt, könnt ihr sie länger haltbar machen. Besonders Obst und Gemüse eignet sich super zum Einfrieren, Einkochen oder Fermentieren.
- Auf der Verpackung steht meist „Mindestens haltbar bis…“. Das bedeutet nicht, dass die Lebensmittel an diesem Datum nicht mehr gut sind. Die meisten Lebensmittel können auch noch mehrere Tage oder Wochen nach Ablauf des Datums bedenkenlos verzehrt werden. Wann ein Lebensmittel abgelaufen ist, erkennt man meist am Aussehen oder am Geruch. Im Zweifel kann man auch mal eine Messerspitze probieren.
- Beim Kochen solltet ihr darauf achten, dass ihr nur so viel Essen zubereitet, wie ihr auch aufessen können. Wenn es doch mal zu viel wird, könnt ihr die Reste in einer Aufbewahrungsdose einfrieren. So habt ihr für den Notfall immer ein Fertiggericht zur Hand.
- Manchmal schaut man in den Kühlschrank und findet noch ein wenig Brokkoli, den letzten Rest einer Zucchini, einen offenen Becher Schmand oder ein kleines Stück Käse. Diese kleinen Reste machen sich gut in der Suppe, auf einer Pizza oder in einem Auflauf. Leicht überreifes Obst könnt ihr noch immer zu einem leckeren Smoothie verarbeiten.
- Wenn der Kühlschrank doch mal wieder aus allen Nähten platzt könnt ihr immer noch Freunde, Nachbarn oder Kollegen zum Essen einladen. Sie freuen sich auf einen lustigen Abend und helfen gern mit, dass weniger Lebensmittel in den Müll geschmissen werden.
So könnt ihr selbst dazu beitragen, dass nicht so viele Lebensmittel verschwendet und Ressourcen gespart werden können. Mehr Informationen zum Thema findet ihr auch auf der Seite Lebensmittel Wertschätzen, die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft herausgegeben wird.
Großpackungen sind oft günstiger, das stimmt.
Aber ich schaue auch mittlerweile gerne darauf, wieviel Plastik verwendet wird.
Es werden 70-Gramm-Packungen angeboten und vielleicht noch geringer, da sammelt sich natürlich jede Menge Plastik an. Bei Käse hasse ich mittlerweile die Trennung der Käseblättchen durch Plastikeinschübe.
Bzgl. des Haltbarkeitsafatums bin ich auch viel toleranter geworden. Ich werfe eigentlich nichts weg.
Ja, das stimmt. Die Verpackungen sind heute teilweise wirklich übertrieben. Einerseits viel zu groß, andererseits mit viel zu viel Plastik & Co. Ich meine sogar gelesen zu haben, dass Deutschland eins der europäischen Länder mit den meisten Verpackungen ist.
Das sind sehr gute Tipps, un die meisten davon beherzigen wir bereits, da wir nur ungern Lebensmittel weg werfen. Wir achten z.B. in sofern auf das MHD, dass wir Lebensmittel, die bald ablaufen zuerst essen und im Kühlschrank nach vorne räumen, aber auch wenn das Datum überschritten ist, schauen wir erst mal, ob das Lebensmittel denn wirklich schon schlecht ist. Nur bei Fleisch und Fisch sind wir vorsichtig. Ich habe schon mal nicht mehr guten Fisch verzehrt und das, was danach kommt ist wirklich nicht angenehm.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Hallo Wolfgang,
vielen Dank für Deinen Kommentar.
Ich mache es in der Tat auch immer so, dass ich die Lebensmittel, die nicht (mehr) so lange halten, vorn im Kühlschrank lagere und so auch als erstes esse. Zur Not wandert sie dann noch ins Gefrierfach.
Wenn Fleisch und Fisch nicht mehr ganz frisch ist, sollte man es gut durchbraten – aber wenn es anfängt zu riechen, würde ich es auch wegwerfen. Deshalb versuche ich immer den Punkt zu finden, an dem ich es noch einfrieren kann, um das zu vermeiden. Aber natürlich verpasst man diesen Punkt immer mal wieder.
Liebe Grüße,
Kai
guter beitrag
Vielen Dank.
Da muss ich meinen Senf dazugeben, weil diese Lebensmittel Verschwendung für mich eine `Sünde´ ist, um es mal so altbacken auszudrücken.
Meine Ideen dazu:
Reste-Essen machen, zu denen man auch die Nachbarn einladen kann und umgekehrt. Aus Resten habe ich schon so manches neue Gericht kreiert. Ja und was die Haltbarkeit betrift, da habe ich manches noch voll genießbar, was bereits vor 4 Wochen und sogar mehr abgelaufen sein sollte. Wozu haben wir schließlich eine Nase und Geschmackssinn. Da prüfe ich die Nahrungsmittel lieber selbst.
Und außerdem essen wir durchschnittlich alle zu viel in unserem Land. Weniger ist mehr!!
LG
Jürgen aus Loy (PJP)
Danke, Pete.
Ja, mit Resten kann man viel machen. Mit Nachbarn oder Freunden kann man auch gut kochen uns die Reste zusammenlegen. Da kommen dann auch noch neue Ideen zusammen, die man vielleicht allein nicht hätte.
Natürlich kann man am besten selbst prüfen, was noch gut ist – und vieles hält oft viel länger.
Liebe Grüße,
Kai.